Rennbericht von Armin Horn

Ostern war vorbei, und es war schon wieder eine Woche Schule, doch die Weißenfelser Radsportler machten sich nochmal auf eine lange Reise zur Bundesnachwuchssichtung nach Hausach tief im Schwarzwald. Doch der weite Weg lohnte sich, da es eines der 4 Rennen von Deutschlands höchster Rennliga der U15 und U17 war und man sich mit den Besten aus ganz Deutschland messen konnte.

Zur optimalen Wettkampfvorbereitung reiste man schon am Freitag an. Nachdem man angekommen war, wurde die Strecke besichtigt. Die Strecke des Slaloms war sehr technisch: Sie enthielt ruppige Wurzeln, Steilpassagen und ein verblocktes Steinfeld. Die XCO Strecke zog sich durch den Wald. Dabei ging es, bis auf eine Startgerade, ständig hoch und runter. Nach der Startgeraden ging es mal steil hinauf und wieder bergab bis man schließlich auf einen längeren breiten Schotterberg stieß. An dessen Ende ging es wieder mit einen Trail abwärts, bis es wieder mit einen technisch schwierigen Uphill bergauf ging. Runter zum Ziel fuhr man dann teilweise den Slalom, teilweise einige giftige Gegenanstiege. Insgesamt ist es eine der höhenmeterlastigsten XCO Strecken überhaupt. Doch zum Glück war alles trocken, und das Training verlief problemlos. Mit dabei waren Nicki (als weltbester Betreuer), Familie Herse und Familie Horn. Lea Herse startete in der U15w, Arthur Horn in der U15m und Armin Horn in der U17m.

Am Samstag stand der Slalom an, in dem über die Startaufstellung entschieden wurde. Als erstes waren Arthur und Lea dran. Man hatte jeweils zwei Versuche. Arthur fuhr fast problemlos und ohne Sturz den Berg hinab und landete am Ende auf Platz 53 von 73. Bei Lea verlief es ähnlich: Zwar hatte auch sie in der ersten Rund noch ein paar Probleme, doch in der zweiten Runde lief es dann schon besser. Zum Schluss wurden beide Runden zusammen gerechnet und sie wurde 23. von 34. Dann war noch Armin in der U17 dran. Aus Erfahrung heraus wusste er, dass dies nicht seine Paradedisziplin war. Nachdem er bei beiden Läufen kurzzeitig aus den Pedalen kam, kam er ebenfalls im hinteren Mittelfeld auf Platz 57 von 75 ins Ziel. Damit war er jedoch zufrieden. Am Nachmittag konnte man sich dann noch die spannenden Rennen der deutschen Meisterschaft im XC Eliminator anschauen.

Am nächsten Tag wurde es dann ernst. Über Nacht hatte es geregnet und die Strecke wurde sehr schlammig. Man musste schon früh aufstehen, da die U15 gleich mit als erstes dran war. Nach dem Einfahren ging es dann für Arthur auf die Strecke. Durch das große Starterfeld, war der Start recht chaotisch. Arthur wurde öfters abgedrängt und landete beim Start ziemlich weit hinten. Im weiteren Rennverlauf kämpfte Arthur sich immer weiter nach vorne. Mit seiner konstanten Fahrweise holte er sich Fahrer um Fahrer bis er auf Platz 45 ins Ziel sprintete.

Als nächstes war Lea dran. Sie wollte besser Abschneiden als am Tag zuvor und ging auf Angriff über. Nach einem starken Start, kämpfte sie sich sehr schnell nach vorne und war schon nach einer viertel Runde auf Platz 10. An den Schotterberg und den technischen Down- und Uphill konnte sie ihre volle Stärke ausspielen, sodass sie bei der ersten Zieldurchfahrt auf Platz 3 lag. Doch dann zog sie auch noch an Platz 2 vorbei und beendete ihre großartige Aufholjagd, indem sie sich noch vor der Slalomabfahrt zu Platz 1 vorkämpfte. Da war sie jedoch nicht ganz so gut und musste etwas reißen lassen. Doch der zweite Platz war ihr sicher und auch zur Ersten fehlten am Ende nur noch ein paar Sekunden. Darüber war Lea natürlich super glücklich, denn dieses Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Saustark- Lea Herse wird Zweite bei der Bundesnachwuchssichtung im Schwarzwald

Doch ein Rennen stand für die Weißenfelser noch an. Auch in der U17 gab es ein riesiges Starterfeld mit über 70 Starten. Dem zufolge gab es einen wilden Start mit mehreren Defekten und Stürzen. Armin wurde zweimal blockiert und fand sich dann im hintersten Teil des Feldes wieder. Dieses zog sich auf den schmalen Wegen in die Länge und hinten ging es langsam (bis hin zu gar nicht) voran. Doch durch die vielen lange Anstiege lag die Strecke Armin als kleinen leichten Fahrer. Als dann endlich die erste gute Überholmöglichkeit in Form des Schotterberges kam, zog Armin in einen schönen Bergsprint vorbei. Dadurch überholt er gleich sieben auf einen Streich. Trotzdem war er bei der Zieldurchfahrt noch 55. Aber er setzte eine Aufholjagd gnadenlos fort. Sobald es möglich war, zog er vorbei und fuhr zum nächsten auf. Doch leider gab es meist dafür nicht so viele Möglichkeiten, weswegen er bis zum Schotterberg oder teilweise auch der langen Startgerade warten musste. Doch dann konnte er seine volle Kraft entfalten und attackieren. So kämpfte er sich noch bis auf Platz 28 vor, war im Endsprint dann aber unterlegen und landete so zum Schluss auf Platz 29. Damit hatte er sogar mehr erreicht als er gedacht hatte und freute sich riesig über sein Rennen.

Armin rollt das U17-Feld von hinten auf – Platz 29 !

An dieser Stelle möchten alle Beteiligten nochmal besonderen Dank an Nicki ausrichten der selbstlos die lange Reise auf sich genommen hatte, nur um uns zu unterstützen. Das hatte er wie immer so gut hingekriegt wie kein anderer. Er übernachtete sogar auf einen Autobahnrastplatz in einer kalten ,,romantischen“ Nacht im Rückraum des Transporters, weil er es nicht mehr schaffte am Freitag rechtzeitig da zu sein. Abschließend konnte man also sagen, daß die lange Anreise sich mehr als gelohnt hat. So konnten die Weißenfelser gemütlich die Heimreise antreten, denn besser hätte es an diesen Wochenende nicht laufen können.