Die meisten freuten sich hierzulande auf ein verlängertes Wochenende zum Entspannen, doch nicht so die Sportler von White Rock Weißenfels. Denn am Pfingstwochenende stand für Sie die Nachwuchssichtung und Bundesliga in Gedern an.

Da diese hochgradigen Rennen nur ein paar Mal im Jahr stattfinden, reiste man schon freitags an, um sich die Strecke vorher anzuschauen. Diese beinhaltete viele technische Passagen. Highlight dieser waren die, im Start/Zielbereich extra angelegten, Sektionen wie z. B. eine hohe Holzbrücke (Northshore ähnlich) mit einem Drop, ein steiler Hügel mit Steinfeld oder einen großen Sprung über zwei Betonröhren. Davor ging es aber erst über eine Startloop und danach durch einen Wald ohne viele Überholmöglichkeiten. Anschließend fuhr man durch einen stillgelegten Steinbruch und wieder zurück zum Start/Zielbereich. Die lange Runde war nicht sehr höhenmeterlastig, aber dafür auch recht zuschauerfreundlich mit einem extra angelegten Zuschauerrundweg. Schlussendlich kamen jedoch alle gut mit der Strecke klar; den meisten machte sie gerade durch die vielen technischen Passagen sogar recht viel Spaß. Ganz ohne Zwischenfälle ging es dann aber doch nicht: Arthur Horn verfehlte bei den Betonröhren den Absprung, konnte sich jedoch noch abrollen und kam nur mit ein paar Schürfwunden davon. Gut vorbereitet ging es dann zurück in die Jugendherberge/ins Wohnmobil.

Am nächsten Tag galt es einen Technikparcours zu durchlaufen, der über die Startaufstellung für den nächsten Tag entschied. Luis Hiekmann legte in der U13 einen guten ersten Lauf hin, beim zweiten Lauf war nach einem anfänglichen Fehler irgendwie der Wurm drin. Trotzdem reichte es am Ende für einen starken Platz im Mittelfeld. Lea Herse hatte es in der U15 etwas schwieriger: Man musste gestapelte Paletten überwinden, in engen Kreisen fahren und vieles mehr. Dabei kam sie auf den 27. Platz von 31 Startern. Sie war damit nicht ganz so zufrieden, wollte aber dafür dann am nächsten Tag richtig angreifen. In der männlichen U15 gab es ähnliche Elemente, bei dem Arthur Horn bis auf ein paar Schusselfehler ganz gut durchkam und 60. von 68 wurde. In der U17 gab es gleich zwei Starter: Tobias Schreiber legte einen Lauf hin, der ihn eher enttäuschte. Armin Horn dagegen war recht überrascht, da er besser abschneidete als erwartet. Doch nach den Durchgängen gab es ein Chaos: so wurde eine Sektion der Parcours nicht gewertet und Tobi wurde kurzzeitig Erster. Aber nach Beschwerden von anderen Eltern wurde die Liste überarbeitet und Tobi landete recht weit hinten auf Platz 61 von 68. Armin hingegen hatte mit Platz 21 beste Voraussetzungen für den nächsten Tag.

Nach den Parcours gingen dann die ersten Rennen los. Luis konnte sich gut vorkämpfen und vor allem in den technischen Abschnitten seine Stärken ausspielen. Auch in den kraftraubenden Bergaufpassagen machte er Plätze gut. Dabei sammelte er in seinen ersten hochklassigen Rennen wertvolle Erfahrung für die Nachwuchssichtung (in ein paar Jahren). Nach ca. 20min Fahrzeit rollte er dann als 30. über die Ziellinie.

Später am Abend war als letztes Rennen noch das Jedermann-Rennen zu fahren. Nick Planert und Andreas Horn starteten als Zweier-Team, das heißt, dass einer fuhr während der Andere wartete. Es wurde dann jede Runde gewechselt. Nach einem gelungenen Start von Nicki übergab dieser auf Platz 8. Andreas fuhr genauso stark weiter und sie kämpften sich immer weiter vor. Dabei hatten sie die volle Unterstützung der Vereinstruppe (, die sie lautstark anfeuerte und mit Stöcken auf die Bande trommelte, sodass wir die lautesten Fans hatten). In der Schlussrunde kamen sie sogar noch an ein anderes Team ran und überholten dieses, weswegen sie den 6. Platz von 11 Teams belegten.

Glücklich und zufrieden gab es abends dann ein gemeinsames und gemütliches Pizzaessen der Vereinsmitglieder.

Doch irgendwann wurde es kalt und man ging früh ins Bett, denn Lea Herse war in der AK U15 weiblich schon früh 8.30 Uhr dran. Ihr Start gestaltete sich schwierig, denn der Startloop wurde weggelassen und man fuhr direkt in den engen Wald. Trotz der wenigen Überholmöglichkeiten kämpfte sie sich konstant nach vorne und holte Runde für Runde auf. Mit Platz 12 von 29 Starterinnen holte sie so ein weiteres Spitzenergebnis.

Danach musste Arthur Horn zum Start der U15. In der Startloop konnte er sich recht weit nach vorne kämpfen, wurde dann aber in den Wäldchen aufgehalten, da es sich hier auf den schmalen wegen staute. Dadurch verlor er ein paar Plätze und fand sich hinten im Feld wieder. Aber er überholte gleich wieder ein paar Fahrer bis er von einen Kettendefekt Anfang Runde zwei aufgehalten wurde. Er versuchte sich abermals nach vorne zu kämpfen. Dies gestaltete sich jedoch schwierig, weil die Hitze Arthur immer mehr zusetzte. Am Ende war er mit Platz 49 von über 70 Startern aus ganz Deutschland trotzdem zufrieden.

Auch zum Rennen der U17 wurde es nicht kühler. Tobias Schreiber startete von ganz hinten. Sonst startete Armin Horn auch immer von hinten, aber diesmal wollte etwas reißen, da er diesmal in der 3.Reihe stand. Doch daraus wurde nichts, denn am Start verhakten sich zwei Fahrer genau vor ihn und er fand sich gemeinsam mit Tobi hinten wieder. Doch in der staubigen Startloop drückten beide am Berg richtig aufs Gas und kamen wieder etwas nach vorne. Im Wäldchen kam es dann endgültig zum Massenstau. Doch Armin schulterte sein Rad und konnte sich als kleiner Fahrer an der Seite vorbeizwingen. Mit einigen Bergsprints und Attacken ging es dann immer weiter nach vorne, bis Armin in der vorletzten runde auf Platz 28 vorgefahren war. Die Hitze erforderte immer mehr Opfer und Armin holte so kurz vor Schluss noch eine 3er-Gruppe ein. Im Zielsprint war er dann unterlegen, war mit sein 24. Platz aber super zufrieden. Bei Tobias lief es ähnlich: er kam zwar nicht ganz so gut durch den Wald, konnte sich aber immer weiter nach vorne arbeiten. Dies funktionierte gut, bis er (wie viele andere) in der letzten Runde noch ein Einbruch (durch die Hitze) erlitt. So war ein Platz 50 nicht ganz was er sich erhofft hatte, aber trotzdem ganz gut für ein Rennen auf diesem hohen Niveau.

Auch Frieder Kreis startete in der U19 von ganz hinten. Die Startloop lief jedoch recht gut für ihn und er kam gut durch die technischen Abschnitte. Nach einer Weile bildete sich dann eine kleinere Gruppe die Frieder lange halten konnte bis er kurz vor Schluss aufgrund eines Kettendefektes leider reißen lassen musste. Somit kam er am Ende auf Platz 31.

Als letztes stand dann noch das Rennen der Elite- und Masterklassen an. Auf Startplatz 49 stehend hatte Gregor Wiegleb wenig zu verlieren und das Ziel war klar. Dank zwei anderer verhakter Fahrer kam er am Ende der Startgeraden als einer der Letzten an und konnte sich ein paar wenige Plätze durch das Feld auf der Startloop zwängen. Im ersten Waldstück war natürlich, wie so oft, großes Gedränge und alle Fahrer im hinteren Feld mussten laufen. Leider zog sich das Feld so sehr, dass Gregor viel Kraft investieren musste, um sich den Weg weiter nach vorne zu bahnen. Ungefähr auf Platz 35 liegend hatte er körperlich ordentlich zu kämpfen bzw. fiel durch einen kurzen Zwangsstopp ein paar Plätze nach hinten und wurde auf Platz 43 liegend durch die 80%-Regel aus dem Rennen genommen. Pascal Söhner hingegen hatte mit Startplatz 57 in der hintersten Reihe nur die Option, den Vorwärtsgang für den Startloop zu wählen. Dies gelang ihm erfolgreich und es ging auf dem 38. Platz in die erste Waldsektion. Mit konstanten Rundenzeiten arbeitete er sich immer weiter nach vorne und erreichte trotz eines Sturzes in der vorletzten Runde schließlich den 24. Platz. Das bedeutete für ihn einen zehnten Platz in der Elite-Kategorie.

So traten die Weißenfelser den (zum Glück recht kurzen) Heimweg an, teils zufrieden, teils nicht ganz so zufrieden. Doch das wichtigste war erreicht: (fast) keine Stürze, gemütliches Zusammensein (/ein tolles Teamgefühl) und im Grunde hatte jeder doch irgendwie recht viel Spaß an der Sache.