Am Sonntag stand ich bei meinem bisher größten Wettkampf, der Cyclocross-Weltmeisterschaft in Liévin (Frankreich), am Start. Über die Teilnahmemöglichkeit habe ich mich umso mehr gefreut, da das Weltcup-Rennen in Hoogerheide zuvor nicht wirklich optimal für mich lief.
Die WM-Strecke war sehr technisch und konditionell fordernd. Mit zwei Treppen, einigen Brücken, einem sehr schwierigen Schräghang und vielen Hangpassagen war die Strecke einer Weltmeisterschaft absolut würdig.
Zum Start des Junioren-Rennens um 11 Uhr war der Boden noch tief gefroren und sehr fest. Dies änderte sich im Rennverlauf aber deutlich. Runde für Runde taute der Boden auf und es wurde extrem rutschig und somit extrem schwierig zu fahren.
Ich startete aus der vorletzten Reihe. Bei 64 Startern war es demnach sehr hektisch. Wie schon fast zu erwarten war, gab es einen heftigen Sturz in der Startphase, dem ich gerade so ausweichen konnte. Mein Start verlief echt super. Ich arbeitete mich in wenigen Minuten gut im Feld nach vorne und fand mich nach der ersten Durchfahrt der Techzone im Mittelfeld wieder. Kurz nach der Techzone erwischte ich eine gefrorene Querrille äußerst ungünstig, sodass hierbei die Klemmung meiner Sattelstütze brach. Somit musste ich mit lockerem, nur einseitig geklemmten Sattel eine halbe Runde auf dem herausfordernden Kurs fahren. Gerade nach den Laufpassagen verlor ich extrem Zeit beim Aufspringen auf das Rad, sodass fast das gesamte restliche Feld an mir vorbeifuhr. Aber, als die Zuschauer mein Problem mit dem defekten Sattel bemerkten, wurde ich umso mehr angefeuert. Die Stimmung an der Strecke war einfach nur wahnsinnig und unbeschreiblich .
Nach dem Radwechsel hieß es dann noch, alles was möglich ist, herauszuholen. Ich kam mit den Bedingungen relativ gut zurecht, bis auf ein paar technische Fahrfehler lief also alles gut. Dennoch forderte die Streckensituation zwei weitere Radwechsel ein.
Somit kam ich am Ende auf Platz 55 bei meiner ersten Weltmeisterschaft ins Ziel.
Ich bin froh, glücklich und stolz, die Nationalfarben bei diesem Rennen getragen zu haben.
Ohne meine Unterstützer, stellvertretend vor allem meinem Arbeitgeber Thomas Tomek Siegel vom Radprofi in Dessau und meinem Trainer Jonas, von Sports and Train MD, und natürlich meinen Eltern wäre das gar nicht möglich gewesen. Ich Danke Euch!